Moshpit: Der ultimative Schwiegermuttertraum
Klar, jede Mutter will nur das Beste für ihr Töchterchen … dies bezieht die Wahl des Ehemanns, also eures Schwiegersohns natürlich mit ein. Sogar in erheblichem Masse, würde ich mal sagen. Ich habe mir daher die Mühe gemacht, für euch ihr lieben Schwiegermütter in spe, sieben Prachtexemplare von Mannsbildern zu beleucht, die sich eurer Tochter unbedingt angeln müsste! Die Herrschaften bestechen nicht nur durch Schönheit, auserlesen Geschmack und bodenständige Weltanschauungen, sie sind auch in allen anderen Sparten wahre Schwiegermütterträume!
Nummer 7 - Marilyn Manson
Beginnen wir mit dem Dauerbrenner! Der darf einfach nicht fehlen!
Amerikas Staat
sfeind Nr. 1, der personifizierte Antichrist, die root of all evil! Brian Hugh Warner, besser bekannt als Kunstfigur Marilyn Manson! Marilyn Manson, der Mann, vor dem Brain Hugh Warners Eltern ihn immer gewarnt haben! Garantiert immun gegen jedwelche gesellschaftliche Fesseln, unempfindlich gegen alle Arten von moralischer Verpflichtung … so sieht es jedenfalls ein erheblicher Teil des republikanischen Amerikas. Die religiöse Rechte befindet Manson in allen Punkten für schuldig! Auch dort, wo erwiesenermassen seine teuflische Saat nicht auf fruchtbaren Boden gefallen ist. Als Eric David Harris und Dylan Bennet Klebold am 20. April 1999 an der Columbine Highschool ein beispielsloses Massaker verübten, war einer der Hauptschuldigen schnell ermittelt: Marilyn Manson mit seinen satanischen Klängen, seinen subversiven Texten, seinem proklamiertem Wertezerfall! Dass sowohl Harris als auch Klebold keine einzige MM-Platte besassen, interessierte keinen. Immerhin kleideten sich die Attentäter schwarz-und Manson macht dies auch! Das muss doch genügen, oder? Die Volksseele will ja beruhigt sein, oder? Vor allem im Bible Belt, dem religiösen Süden der US of A, waren die Anfeindungen besonders beherzt. Denn dort, in der Hochburg des Ku-Klux-Klans, wo Wanderpriester und Schullehrer ihre Schäfchen mit Feuer-und-Schwefel-und-Tod-und-Pestilenz-Predigten auf den rechten Weg zu bringen pflegen, dort sind MMs Einflüsterungen ins Ohr der Jugend besonders verwerflich! Denn die grösste Gefahr ist d
och, dass Manson seinem jungen Publikum eine andere Sicht der Dinge zeigt und sie so über die etablierten Normen nachdenken lassen könnte. Und das wollen wir doch nicht, oder? MM gab in Michael Moores Bowling for Cloumbine ein Interview, in dem er behutsam, eloquent und erschreckend vernünftig seine Sicht der Dinge zum Littelton-Massaker beleuchtet. Dieses Interview sollte ihm - es ist wahrhaftig paradox - bei nicht wenigen Europäern der Ruf eines "guten Amerikaners" einhandeln! Die weissen Ritter der USA, des KKK, durchschauten ihn jedoch, denn auch der Satan versucht sich dann und wann als dunkler Verführer, der seine entstellte Fratze hinter der Maske der Normalität versteckt. Wir wissen doch: Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust fortgezogen und gelockt wird (Jakobus 1.14). Kein Frage, Marilyn Manson ist der Antichrist!
Aber liebe Schwiegermütter, nur die Ruhe, denn ihr und ich wissen, dass man schon grenzdebil sein muss, um eine grotesk verzerrte Kunstfigur wie Marilyn Manson in irgendeiner Form ernst zu nehmen (ich wette, er selbst tut dies am allerwenigsten) oder diese Figur in irgendeiner Form als beängstigend zu empfinden. Ehrlich, hat jemand Angst vor Kater Karlo oder dem Räuber Hotzenplotz? Ihr und ich wissen doch ganz genau, dass dies ein cleverer Marketingtrick war. Manson, als Sänger und Songwriter nicht völlig talentfrei, kennt das Spiel mit den Meiden, das Spiel mit dem Schurkenimage nur zu gut. Eine weitere, strunznormale Industrial Rock-Band, hätte keinen verlausten Köter hinter dem Offen hervorgeholt! Da muss schon ein bizarrer Sado-Maso-Latex-Bischof oder ein kranker, monströser SS-Offizier eine schwarze Messe auf der Bühne zelebrieren! Und der Erfolg sollte ihm Recht geben: Platin und Gold in Australien, Europa und auch in den … US of A … den mehr als sie den Teufel fürchten, lieben die Amis das grosse, groteske und weltfremde Spektakel! Ja, liebe Schwiegermütter, zumindest finanziell machen eure Töchter mit Brian Hugh Warner nichts falsch. Und sollte sich eines Tages das Schurkenimage totlaufen und die Musik als zu normal denunziert werden, sollten die Verkäufe zurückgehen, dann hat MM noch ein zweites Standbein. Er versucht sich nun auch als, auch hier nicht völlige talentfreier, Maler und lässt schon mal ein Gemälde für 100'000 $ über den Ladentisch wandern.

Nummer 6 - Attila Csihar
Nein, das ist keine Trauerweide, auch kein Gebüsch oder
sonstiges Geäst.
Das ist Attila Csihar, auch Attila der Hunnenkönig genannt. Ein ungarischer Sänger … hm, ist er ein Sänger? … ein ungarischer Schreihals, der im Extrem-Metal alle Facetten abzudecken vermag; er schreit und grunzt, er kreischt und keift, er geifert und jammert, aber er singt definitiv nicht! Er und die Norweger von Mayhem kotzten mit De Mysteriis Dom Sathanas 1994 eine der übelsten, hinterfotzigsten und berühmt-berüchtigtsten Platten der Menschheitsgeschichte aus! Davor war er bei den räudigen Ungarn von Tormentor tätig, der Name ist hier definitiv Programm! Attila verfügt über einen erlesenen Geschmack was Kleider betrifft. Vor allem in Sachen Accessoires hat er stets ein glückliches Händchen und behängt sich daher mit Fleischstücken, Embryonen und Knochen. Er wird euren Töchtern- liebe Schwiegermütter- nicht selten die Show stehlen! Auch werden die Damen des Öfteren, wenn sie denn mit Attila ausgehen, entnervt im Wohnzimmer, im Auto, im Flur warten und den Dingen harren, während sich Attila im Badezimmer noch aufdonnert…wie es eigentlich nur dem schönen Geschlecht unterstellt wird.
Attila wird, liebe Schwiegermütter, eher selten Zuhause sein, er ist nämlich ein Workaholic. Nebst Mayhem, mit denen er immer wieder – notabene als einziges nicht skandinavisches Member im erlauchten Kreis der "gefährlichsten Band der Welt" – im Studio und auf der Bühne steht, veredelt er zahlreiche andere Projekte mit seiner engelsgleichen Stimme. Die sehr abgedrehten Drowner von Sun O))) und die elektrischen Derwische von Plasma Pool dürften die Interessantesten sein … nicht unbedingt Hitparadenstürmer, aber – wie gesagt – nicht uninteressant. Aber, liebe Schwiegermütter, viel Geld wird Attila wohl nicht nach Hause bringen. Seine Projekte werfen nämlich nur unwesentlich mehr Ertrag ab, als ein Voodoo-Shop in Vatikanstaat!

Nummer 5 - Pete Burns

Pete Burns, der selbst in der extravaganten New Wave-Szene der späten 70er/frühen 80er als exzentrisch galt, würde gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Bei Pete, liebe Schwiegermütter, wird nebst Ehemann auch noch eine beste Freundin mitgeliefert. Und vermutlich ein schier unerschöpflicher Fundus an exquisiten Kostümen, Accessoires, Schminkutensilien und Perücken … ein Paradies für jede Frau! Mit Dead or Alive sollte Burns Mitte der achtziger einen Hit in Form der Single You Spin Me Round landen. Knapp zwei Jahre später folgte mit Something in My House noch ein weiterer, kleinerer Achtungserfolg.
Danach war der Ofen mehr oder weniger aus. Zumindest was den musikalischen Standpunkt betrifft. Burns schaffte es aber, im (vorwiegend) englischen Blätterwald präsent zu bleiben. Die Wahl seiner Mittel war eher unorthodox und ziemlich radikal. Obwohl nicht gerade hässlich wie die Nacht, fand Pete, er müsse was für sein Äusseres tun. Fitnesstraining oder neue Frisur war da zu wenig. Also unterzog er sich in den späten neunziger der einen oder anderen Schönheitsoperation. Schlussendlich lässt sich das Resultat mit einer Mischung aus Cher, Dolly Parton, Pam Anderson und Marilyn Manson umschreiben, nur irgendwie … von einem anderen Stern! Das Gesicht einer … Alien-Frau, auf dem Körper eines Mannes, verpackt als schrille Darg Queen! Eine hochinteressante, wenn auch gewöhnungsbedürftige Ménage à trois!
Liebe Schwiegermütter, wenn ihr auch nicht wisst, ob Pete nun gerade den Daddy oder die Mom euer Grosskinder gibt, der Mann, die Dame … was auch immer, weiss wie man brachgelegte Ressourcen erneut freischaufelt, wie man die Kuh melken muss. You Spin Me Round wurde 03 und 06 noch einmal veröffentlich, und schaffte es im UK in die Top Ten. Und noch was, liebe Schwiegermütter: Rein optisch dürfte Pete und eure Tochter ein ziemlich extraordinäres Gespann abgeben, neben dem Posh und Becks, Angelina und Brad, ja selbst Marilyn Manson und Dita Von Teese zu einem, grauen, langweiligen, 0815-Hillbilly-Paar verkümmern. Und glaubt mir, Pete wüsste das Ganze ordentlich auszuschlachten und würde You Spin Me Round abermals in die Charts bringen!

Nummer 4 - Gaahl
Kristian Eivind Espeda, Gaahl genannt, ist ein schöner, dezent
geschminkter
Sohn Odins. Er war Sänger der norwegischen Black Metal Band Gorgoroth. Gorgoroth ist der Name der dunklen, verödeten Ebene im Lande Mordor, im Tolkien-Universum. Nun gibt Gorgoroth rein phonetisch durchaus was her, aber für einen Bandnamen ist es doch reichlich pubertär. Was soll’s, ist ja nicht meine Band. Gaahl wird nicht selten als "most evil man alive" bezeichnet, und er gefällt sich auch ganz gut in dieser Rolle. Gaahl ist ein grosser Freund totalitärer Systeme und sympathisierte offen mit Adolf Hitler. Er betrachtet "Nigger Mulatten und Muslime" (O-Ton) als "Untermenschen" (auch O-Ton). Gaahl ist also der typisch nette Junge von nebenan. Allerdings hatte er später einige seiner Aussagen relativiert. Gaahl ist nämlich irgendwie auch ein Langweiler. Gaahl fährt nämlich gutbürgerlich Jahr für Jahr an denselben Ort in den Urlaub: in den Knast! Gaahl sah sich als Satanist, der damit die geistige Freiheit definiert. Satanisten reissen nämlich alle Grenzen und Barrieren nieder, sie sind nämlich Freidenker! Sie sind nämlich "zum König geboren"! Gaahl sieht sich heute aber eher als "nordischer Schamane", als Neuheide (im Black Metal wechselt man die Gesinnung mit der Kadenz, in der Dieter Bohlen seine Lebensabschnitt-Partnerinnen wechselt). Ich nehme mal an, dass ihm Satanisten zu sehr im Herdendenken gefangen sind, der Mann ist schliesslich nicht "zum Sklaven geboren"!
Geblieben ist sein Feindbild Nr. 1: Das Christentum (ups, da hat im Mom aber einen unglücklichen Namen mit auf den Weg gegeben)! Gaahl findet es ganz dufte, ehrenhaft und männlich, des Nachts Kirchen abzufackeln, die bestenfalls von einem (in Zahlen 1!) verängstigten Priester bewacht werden! Mit einer kirchlichen Hochzeit, liebe Schwiegermütter, dürfte es also nicht werden! Wobei das mit dem heiraten eh so eine Sache ist. Gaahl ist nämlich … schwul! Jetzt ist Schwulsein in unserem aufgeklärten Zeitalter wirklich kein grosses Ding mehr. Schwulsein im Black Metal-Kreis jedoch, im Kreise der radikalsten Homophobisten des Planten (noch vor den Hardcore-Christen und Muslimen), den Sozialdarwinisten schlechthin, den Verfechtern der Eugenik und der Euththansie (im Sinne der - man verzeihe mir den Ausdruck - der "Rassenhygiene"), den "geborenen Königen" und den Kriegern des Wotans – Schwulsein in dieser erlesenen Elitekaste … ist so eine Sache… bezüglich Glaubwürdigkeit … bezüglich all dem martialischen, ultramaskulinen, elitären Scheissgehabe! Schwulsein im Black Metal ist ungefähr so, wie wenn Georg W. Bush zum Islam konvertieren würde! Es zeigt, dass alles vorangegangen für den Arsch war, eine grosse Show, ein Brimborium, ein aufgeblähter, lachhafter Zirkus!
Aber, liebe Schwiegermütter, Gaahl könnte eure Töchter immerhin mondän einkleiden. Mit seinem (Ex)Freund Dan DeVero hat er nämlich eine pfiffige Sommer-Kollektion für Damen entworfen. Nun sind Sommerkleider für Damen durchaus eine feine Sache. Aber auch hier: Black Metal und Sommer, Black Metal und Damenkleider, Black Metal und Pastellfarben ist so, als wäre nebst Georg W. Bush nun auch noch der Papst zum Islam konvertiert!

Nummer 3 - Shane MacGowan
Keine Frage, Shane MacGowan, der Ex-Frontmann
von The Pogues, ist der ideale
Schwiegersohn für alle Mütter, die ihre Töchter aus tiefsten Herzen hassen! Neben ihm erstrahlt selbst Pete Doherty als Heiligenschein tragender, vernünftiger, bodenständiger, schon fast langweilig nette Junge von nebenan!
Shane ist ein Ire, und auch ein bisschen irre! Wie es sich für einen gestandenen Mann der grünen Insel gehört, ist er ziemlich trinkfest. Gemäss eigenen Aussagen, trank er sein erstes Bier mit vier (!), um dann mit zehn den Upgrade auf Whisky zu vollziehen. Da ein richtiger Kerl jedoch stets die optimierte Mehrfachvernichtungskapazität anstrebt, knallte sich Shane auch noch während Jahren Heroin. Zumindest dieses Laster hat er sich, auf sanften Druck durch Sinéad O'Connor, abgewöhnt. O’Conner, seit jeher mit grossem Herz für die Gestrauchelten und Gefallenen der Gesellschaft ausgestattet, zeigte MacGowan bei den Cops an … diese Spassbremse! Shane war ihr aber schlussendlich dankbar, da er dadurch von H loskam. Soll noch jemand sagen, der Mann höre nicht auf die Frauen.
Legendenstatus wohnt in seine besoffenen Interviews innen. Vor x Jahren sollte ich im Zuge einer Dokumentation ein solches auf der Mattscheibe mitverfolgen. The Pogues kannte ich gerade mal durch das Trinkerlied Dirty Old Town, dass Shane MacGowan aber dermassen Straight Edge drauf ist, wusste ich nicht. Dementsprechend war meine Erstauen nicht gering, als ich diesem seltsamen Mann mit seinen gepflegten Zähnen einen Zeit lang zusah/zuhörte. Deutlich durch die jahrelange Selbstzerstörung gezeichnet, apathisch und grösstenteils durch vollkommene Inkohärenz durchsetz, nuschelte er seine Antworten hervor. In der linken Hand eine Zigarette, krallte er sich ein weiter mit rechts, zündete diese wiederum mit der anderen, bereits glühenden Zigarette an, um dann erstaunt festzustellen, dass sich nun zwei glühend Zigaretten gleichzeitig in seinem Besitz befinden… hm was denn, wie denn ?!? Während dem Interview wiederholte sich das Szenario in leicht abgewandelter Form. Und natürlich sind die Gigs auch eine wahre Manifestation der Ästhetik! Während den Konzerten bricht er schon mal auf der Bühne zusammen, oder noch besser, er-bricht sich von der Bühne auf die Zuschauer…
Seine zeitweilige Verlobte, die Journalistin Victoria Mary Clarke, meint dazu: Alles halb so schlimm! Shane trinke zwar ab und zu Einen, aber deutlich weniger, als allgemein angenommen wird. Überhaupt sei das Problem, dass Shane von jedem Freund oder Fan, der ihm begegnet, zu einem Drink eingeladen wird. Und der gute Mann könne nun mal nicht nein sagen! Also, Schwiegermütter, es wird nichts so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Und sind wie ehrlich; für einen Alkoholiker sieht Shane doch einfach viel, viel zu gut aus!

Nummer 2 - Varg Vikernes
Ich geb’s zu, dies ist der Weg des geringsten Widerstands.
Varg Vikernes, der Count
Grishnackh, furchtbar langweilig, ihn in so einer Aufzählung auch durchzunehmen … aber Kacke verflucht, da kommt man einfach nicht drum herum! Liebe Schwiegermütter, mit dem ollen Varg heiratet sich nicht nur ein ziemlich gut aussehender, (nicht mehr so ganz) junger Mann in eure Familie ein, sondern auch ein wahrer Prominenter, ja eine richtige Ikone! Ersteres ist nicht völlig ironisch gemeint, auch wenn Vikernes mit den Jahren nicht unbedingt hübscher wird (wer wird das schon? Daisy Duck ? Vielleicht noch Mini Maus), letzteres ist leider wahr. Ja, meine lieben Schwiegermütter, keiner hat mehr zum guten Ruf des Metals beigetragen als er! All die Vorurteile, mit denen Ozzy Osbourne oder Marilyn Manson zu kämpfen hatte, setzte er in die Tat um.
Eines gleich vorweg, liebe Schwiegermütter: Varg ist ganz eindeutig das Alphatier. Eure Tochter müsste sich da schon ein bisschen unterordnen. Varg spielt nie die zweite Geige! Nie! Da schreckt der Mann auch nicht zurück, seinen ehemals besten Freund, Oystein Aarseth mit 23 Messerstichen aus der Handlung seines persönlichen, ganz eignenen Film zu entfernen! Aarseth hegte nämlich ebenfalls Ambitionen, die geistige Führerschaft des elitären, intellektuellen und schöngeistigen Inner Circle zu beanspruchen. Und das geht nun ja wirklich nicht! Der Inner Circle war so was, wie die Draft-Version der Allgermanischen Heidnischen Front… feine Gesellschaft! Vargs Alpha-Ambitionen definieren sich durch besonders martialisches, elitäres und weltfremdes Gehabe. Der Mann gibt sich da nicht mit halben Sachen zufrieden und ist durch und durch authentisch! Bisweilen nimmt dies schon bizarre Züge an! Nicht selten erinnert er an eine infernalische Version der allseits geliebten Paris Hilton. Varg sieht sich sehr gerne auf den Titelseiten der Gazetten, resp. findet sich gerne in deren Schlagzielen. Um dies zu erreichen, war und ist ihm mehr oder weniger jedes Mittel recht!
Schlussendlich verbuchte er so zahlreiche Brandstiftungen an Kirchen (wobei ihm nur drei nachgewiesen werden konnten, der Herr aber einige mehr für sich beanspruchte) Waffen-und Sprengstoffbesitz, sowie einen Mord auf der Habenseite. Zugegebenmasse nicht die Quote, die einen Caesar Nero Claudius oder einen Ted Bundy bleich werden lässt, aber eben doch eher überdurchschnittlich. Wie auch immer, 1994 wurde der Count dann zu 21 Jahren Knast verdonnert, der höchstmöglichen Strafe in Norwegen. Bereits im Frühjahr 2009 wurde er nach 16 Jahren entlassen. In Anbetracht der Schwere seiner Tat, in Anbetracht der zwischenzeitliche Flucht 2003 und in Anbetracht seiner Uneinsichtigkeit, schreit es in meinem Kopf laut, und dies, obwohl ich diesen Terminus wirklich hasse, schreit es laut: Kuscheljustiz!!!
Offensichtlich ist aber, dass der gute Mann auch ein bisschen flatterhaft zu sein scheint. Seine Ideologie, Weltanschauungen, Ansichten und Inspirationen wechselt er zügiger, als manch einer seine Socken. War das erste Burzum-Album textlich noch ein klischierter, pubertierender Kinderkram im Stile eines John Sinclair-Romans (der fiktive Geisterjäger ist gemeint, nicht der amerikanische Anarchist!), versuchte er später die Tolkien inspirierten Texte in einen nordischen, heidnischen Kontext zu setzen. Black Metal bezeichnete er während seinem 16 jährigen Urlaub als "Negermusik" (da im Entferntesten ja auf dem Blues aufgesetzt) und er werde zukünftig nur noch den Ambient-Kram produzieren. Sein erstes Album nach dem Urlaub, Belus, war dann allerdings voll in der Tradition der alten Burzum-Platten … er könne eben keinen anderen Sound produzieren, als diese burzumischen Klänge. Hm, da war der Mund wieder mal schneller als das Hirn! Die Motive für den Mord an Aarseth wechselte ebenfalls schneller, als David Beckhams Frisur. War es zuerst Notwehr, da Aarseth ihn töten wollte (genauer gesagt: entführen, im Wald gefangen halten, foltern und töten … scheint mir eine fröhliche Gesellschaft zu sein) wurde später daraus ein finanzielles Ding gemacht: Aarseth hat Kohle abgezweigt, Aarseth schuldet noch Kohle, so Zeuges eben, Wirtschaftsdelikte quasi. Zwischenzeitlich dann noch die emotionale Schiene: Aarseth hat im fremden Gewässer gefischt, hat Vikernes die holde Maid ausgespannt. Zu guter Letzt dann die politische Ideologie: Aarseth war schliesslich ein bekennender Kommunist (was wohl stimmt, er galt als Anhänger des grimmigen, lebensunfreundlichen Plattenbauten-Kommunismus), allerdings zimmert er sich dieses Motiv erst zusammen, nachdem er sich während dem Knastaufenthalt endgültig im braungefärbten Geäst des neopaganistischen, rechts esoterischen, Ufo-Nazi, Arier-sind-ausserirdische-Züchtungen-und-den-Genozid-an-den-Juden-hat-es-nie-gegeben-Dschungel verriet hatte. Ach ja, ausserdem war Arseth noch schwul, pädophil und geilte sich an Hermaphroditen auf … ja was denn nun? Und vor allem: Wieso hat er sich denn deine Schildmaid gekrallt, wenn er lieber Männer- Popos po … ach lassen wir das, komme eh nicht mehr richtig mit!
Varg lebt in nun mit Frau und Kindern auf einem Bauernhof in der Telemark. Er schient also, liebe Schwiegermütter, vergeben! Aber wenn sich eure Töchter so richtig in’s Zeug werfen, ziehen sie den wankelmütigen Varg schon noch ab!
Etwas ernster: Mindesten mit Filosofem erschuf Burzum einen wahren Meilenstein und ein - ich sag es gar nicht gern - wirklich gutes, einzigartiges Album! Dass ein irregeleiteter Soziopath wie Vikernes ein atmosphärisch so dichtes Album produzieren kann, ein Werk voller dunkler Ästhetik und innovativem Klang-Design, dass eine solche Person eine solche LP erschaffen kann, ist einer der Punkte, mit denen sich schwer leben lässt, die aber einfach so sind.

Nummer 1 - GG Allin
Nr. 1, keine Frage, da kann es nur einen geben: GG Allin!
Eines vorweg:
GG Allin isst Scheisse … und das zweite s hat schon seine Richtigkeit. Er ist es nicht nur, er isst sie auch … wenn ihr wisst, was ich meine? Gerüchten zufolge, wurde er 1956 von seiner Mutter schreiend ausgeschissen und mit dem gutbürgerlichen Namen Jesus Christ Allein versehen. Seinem Vater wurde gemäss eigenen Aussagen von niemand geringerem als dem Messias, dem Nazarener, dem Sohn Gottes – na, ihr wisst schon wenn ich meine – während eines persönliche Besuchs verkündet, dass in dem kleinen GG seine Reinkarnation, sein legitimer Nachfolger heranwachsen solle. Ausgestattet mit solch hochqualitativem Erbgut, machte sich GG auf den Weg, um dem Rock’n’Roll die verloren geglaubte Gefährlichkeit wieder zurückzubringen. Es sollte ihm gar nicht mal so schlecht gelingen! Wenn auch musikalisch eher mässig begabt, bestach er zumindest als subtiler, intelligenter Texter, dessen Lyrics schon fast in dantischer Schönheit verfasst waren. Bespiel gefällig?
Ihr seht, liebe Schwiegermütter, der gute GG macht es uns allen einfach, ihn zu mögen. Was auch erklärt, weshalb er gerngesehener Gast in den amerikanischen Talk-Shows war (Jerry Springer und so Zeugs). Denn mehr noch als ihre moralische Integrität, lieben die Amis die Einschaltquoten. GG Allin ist nämlich wie ein schrecklicher Autounfall: Alle sind sie erschrocken, angewidert und können kaum hinschauen, alle stehen sich aber dumm herum und geilen sich auf.
Anyway, nehmt euch in Acht, liebe Schwiegermütter, den GG ist keiner dieser Show-Bösewichte. GG ist wirklich ein sehr, sehr gefährlicher Mann. Ein Mann, der schon mal Abführmittel einwarf, bevor er die Bühne betrat… es soll ja was laufen, on Stage … im wahrsten Sinn des Wortes!
Und wir w
issen es ja alle nur zu gut, dass es gerade die Schurken sind, die die Damenwelt zu bezirzen vermögen. Wenn ich mir aber das angefügte Bild betrachte (ja, mein Blick verweilte auch eine Zeit lang an genau dieser einen Stelle … ihr wisst schon was ich meine), glaube ich zu erkennen, was sein wahres Problem war. Wer anatomisch derart … hmm ... spartanisch ausgestattet ist, der mag in der Tat zu einer gewissen Überkompensation neigen! Was soll’s, bekanntlich macht’s ja nicht die Grösse. Und eines – liebe Schwiegermütter – eines lässt sich mit Bestimmtheit sage: GG wusste definitiv, wie man Partys feiert. Zugegebenermassen übertrieb er es dann und wann auch ein bisschen. Vor allem auf der Bühne neigte er zum leichten Overacting. Er kackte auf den Stage, pisste auf sein Publikum, verstümmelte sich selber und holte sich auch schon mal einen runter! Als Höhepunkt seiner energetischen, authentischen Shows, kündete er erweiterten Suizid live auf der Bühne an. GG wurde nicht müde, zu verlauten, "möglichst viele von euch mitzunehmen". Dem Vorhaben sollte dann jedoch eine - für zünftige Rock’n’Roller schon normale, langweilige - 0815-Überdosis im Wege stehen. So ein Pech auch, denn schon drei Jahre vorher wurde der geplante, mediale Suizid inklusive "möglichst viele von euch mitzunehmen" durch einen Knastaufenthalt verhindert. Er musste wegen schwerer Körperverletzung 18 Monate eingebunkert werden. GG hatte eines seiner Groupies (ja, die gab es scheinbar), tagelang gefangen gehalten, vergewaltigt und misshandelt.
Nun mögt ihr, lieben Schwiegermütter, erschrecken, ob all dem Schmutz, der Perversion, der Triebhaftigkeit! Verständlich … aber wäre es nicht gerade euere Tochter, die GG auf den Pfad der Tugend zurückführen könnte, die diesem gehetzten, missverstanden Tier jenen Halt geben würden, den er sich in dem steten Kampf, gegen die Welt, gegen die Menschheit, gegen sich, gegen seine Dämonen und gegen mässiges Songwriting und mangelndes Talent so sehr gewünscht hätte? Nun, die Frage stellt sich ja nicht ernsthaft, ist der Sack doch schon mehr als 15 Jahre tot. Im Sarg gab er übrigens, auf eigenen Wunsch und im Bestreben seines Bruders, ebenfalls ein gutes Bild ab.
Nummer 7 - Marilyn Manson
Beginnen wir mit dem Dauerbrenner! Der darf einfach nicht fehlen!
Amerikas Staat


Aber liebe Schwiegermütter, nur die Ruhe, denn ihr und ich wissen, dass man schon grenzdebil sein muss, um eine grotesk verzerrte Kunstfigur wie Marilyn Manson in irgendeiner Form ernst zu nehmen (ich wette, er selbst tut dies am allerwenigsten) oder diese Figur in irgendeiner Form als beängstigend zu empfinden. Ehrlich, hat jemand Angst vor Kater Karlo oder dem Räuber Hotzenplotz? Ihr und ich wissen doch ganz genau, dass dies ein cleverer Marketingtrick war. Manson, als Sänger und Songwriter nicht völlig talentfrei, kennt das Spiel mit den Meiden, das Spiel mit dem Schurkenimage nur zu gut. Eine weitere, strunznormale Industrial Rock-Band, hätte keinen verlausten Köter hinter dem Offen hervorgeholt! Da muss schon ein bizarrer Sado-Maso-Latex-Bischof oder ein kranker, monströser SS-Offizier eine schwarze Messe auf der Bühne zelebrieren! Und der Erfolg sollte ihm Recht geben: Platin und Gold in Australien, Europa und auch in den … US of A … den mehr als sie den Teufel fürchten, lieben die Amis das grosse, groteske und weltfremde Spektakel! Ja, liebe Schwiegermütter, zumindest finanziell machen eure Töchter mit Brian Hugh Warner nichts falsch. Und sollte sich eines Tages das Schurkenimage totlaufen und die Musik als zu normal denunziert werden, sollten die Verkäufe zurückgehen, dann hat MM noch ein zweites Standbein. Er versucht sich nun auch als, auch hier nicht völlige talentfreier, Maler und lässt schon mal ein Gemälde für 100'000 $ über den Ladentisch wandern.

Nummer 6 - Attila Csihar
Nein, das ist keine Trauerweide, auch kein Gebüsch oder
sonstiges Geäst.

Attila wird, liebe Schwiegermütter, eher selten Zuhause sein, er ist nämlich ein Workaholic. Nebst Mayhem, mit denen er immer wieder – notabene als einziges nicht skandinavisches Member im erlauchten Kreis der "gefährlichsten Band der Welt" – im Studio und auf der Bühne steht, veredelt er zahlreiche andere Projekte mit seiner engelsgleichen Stimme. Die sehr abgedrehten Drowner von Sun O))) und die elektrischen Derwische von Plasma Pool dürften die Interessantesten sein … nicht unbedingt Hitparadenstürmer, aber – wie gesagt – nicht uninteressant. Aber, liebe Schwiegermütter, viel Geld wird Attila wohl nicht nach Hause bringen. Seine Projekte werfen nämlich nur unwesentlich mehr Ertrag ab, als ein Voodoo-Shop in Vatikanstaat!

Nummer 5 - Pete Burns

Pete Burns, der selbst in der extravaganten New Wave-Szene der späten 70er/frühen 80er als exzentrisch galt, würde gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Bei Pete, liebe Schwiegermütter, wird nebst Ehemann auch noch eine beste Freundin mitgeliefert. Und vermutlich ein schier unerschöpflicher Fundus an exquisiten Kostümen, Accessoires, Schminkutensilien und Perücken … ein Paradies für jede Frau! Mit Dead or Alive sollte Burns Mitte der achtziger einen Hit in Form der Single You Spin Me Round landen. Knapp zwei Jahre später folgte mit Something in My House noch ein weiterer, kleinerer Achtungserfolg.

Liebe Schwiegermütter, wenn ihr auch nicht wisst, ob Pete nun gerade den Daddy oder die Mom euer Grosskinder gibt, der Mann, die Dame … was auch immer, weiss wie man brachgelegte Ressourcen erneut freischaufelt, wie man die Kuh melken muss. You Spin Me Round wurde 03 und 06 noch einmal veröffentlich, und schaffte es im UK in die Top Ten. Und noch was, liebe Schwiegermütter: Rein optisch dürfte Pete und eure Tochter ein ziemlich extraordinäres Gespann abgeben, neben dem Posh und Becks, Angelina und Brad, ja selbst Marilyn Manson und Dita Von Teese zu einem, grauen, langweiligen, 0815-Hillbilly-Paar verkümmern. Und glaubt mir, Pete wüsste das Ganze ordentlich auszuschlachten und würde You Spin Me Round abermals in die Charts bringen!

Nummer 4 - Gaahl
Kristian Eivind Espeda, Gaahl genannt, ist ein schöner, dezent
geschminkter


Aber, liebe Schwiegermütter, Gaahl könnte eure Töchter immerhin mondän einkleiden. Mit seinem (Ex)Freund Dan DeVero hat er nämlich eine pfiffige Sommer-Kollektion für Damen entworfen. Nun sind Sommerkleider für Damen durchaus eine feine Sache. Aber auch hier: Black Metal und Sommer, Black Metal und Damenkleider, Black Metal und Pastellfarben ist so, als wäre nebst Georg W. Bush nun auch noch der Papst zum Islam konvertiert!

Nummer 3 - Shane MacGowan
Keine Frage, Shane MacGowan, der Ex-Frontmann
von The Pogues, ist der ideale

Shane ist ein Ire, und auch ein bisschen irre! Wie es sich für einen gestandenen Mann der grünen Insel gehört, ist er ziemlich trinkfest. Gemäss eigenen Aussagen, trank er sein erstes Bier mit vier (!), um dann mit zehn den Upgrade auf Whisky zu vollziehen. Da ein richtiger Kerl jedoch stets die optimierte Mehrfachvernichtungskapazität anstrebt, knallte sich Shane auch noch während Jahren Heroin. Zumindest dieses Laster hat er sich, auf sanften Druck durch Sinéad O'Connor, abgewöhnt. O’Conner, seit jeher mit grossem Herz für die Gestrauchelten und Gefallenen der Gesellschaft ausgestattet, zeigte MacGowan bei den Cops an … diese Spassbremse! Shane war ihr aber schlussendlich dankbar, da er dadurch von H loskam. Soll noch jemand sagen, der Mann höre nicht auf die Frauen.

Seine zeitweilige Verlobte, die Journalistin Victoria Mary Clarke, meint dazu: Alles halb so schlimm! Shane trinke zwar ab und zu Einen, aber deutlich weniger, als allgemein angenommen wird. Überhaupt sei das Problem, dass Shane von jedem Freund oder Fan, der ihm begegnet, zu einem Drink eingeladen wird. Und der gute Mann könne nun mal nicht nein sagen! Also, Schwiegermütter, es wird nichts so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Und sind wie ehrlich; für einen Alkoholiker sieht Shane doch einfach viel, viel zu gut aus!

Nummer 2 - Varg Vikernes
Ich geb’s zu, dies ist der Weg des geringsten Widerstands.
Varg Vikernes, der Count

Eines gleich vorweg, liebe Schwiegermütter: Varg ist ganz eindeutig das Alphatier. Eure Tochter müsste sich da schon ein bisschen unterordnen. Varg spielt nie die zweite Geige! Nie! Da schreckt der Mann auch nicht zurück, seinen ehemals besten Freund, Oystein Aarseth mit 23 Messerstichen aus der Handlung seines persönlichen, ganz eignenen Film zu entfernen! Aarseth hegte nämlich ebenfalls Ambitionen, die geistige Führerschaft des elitären, intellektuellen und schöngeistigen Inner Circle zu beanspruchen. Und das geht nun ja wirklich nicht! Der Inner Circle war so was, wie die Draft-Version der Allgermanischen Heidnischen Front… feine Gesellschaft! Vargs Alpha-Ambitionen definieren sich durch besonders martialisches, elitäres und weltfremdes Gehabe. Der Mann gibt sich da nicht mit halben Sachen zufrieden und ist durch und durch authentisch! Bisweilen nimmt dies schon bizarre Züge an! Nicht selten erinnert er an eine infernalische Version der allseits geliebten Paris Hilton. Varg sieht sich sehr gerne auf den Titelseiten der Gazetten, resp. findet sich gerne in deren Schlagzielen. Um dies zu erreichen, war und ist ihm mehr oder weniger jedes Mittel recht!

Offensichtlich ist aber, dass der gute Mann auch ein bisschen flatterhaft zu sein scheint. Seine Ideologie, Weltanschauungen, Ansichten und Inspirationen wechselt er zügiger, als manch einer seine Socken. War das erste Burzum-Album textlich noch ein klischierter, pubertierender Kinderkram im Stile eines John Sinclair-Romans (der fiktive Geisterjäger ist gemeint, nicht der amerikanische Anarchist!), versuchte er später die Tolkien inspirierten Texte in einen nordischen, heidnischen Kontext zu setzen. Black Metal bezeichnete er während seinem 16 jährigen Urlaub als "Negermusik" (da im Entferntesten ja auf dem Blues aufgesetzt) und er werde zukünftig nur noch den Ambient-Kram produzieren. Sein erstes Album nach dem Urlaub, Belus, war dann allerdings voll in der Tradition der alten Burzum-Platten … er könne eben keinen anderen Sound produzieren, als diese burzumischen Klänge. Hm, da war der Mund wieder mal schneller als das Hirn! Die Motive für den Mord an Aarseth wechselte ebenfalls schneller, als David Beckhams Frisur. War es zuerst Notwehr, da Aarseth ihn töten wollte (genauer gesagt: entführen, im Wald gefangen halten, foltern und töten … scheint mir eine fröhliche Gesellschaft zu sein) wurde später daraus ein finanzielles Ding gemacht: Aarseth hat Kohle abgezweigt, Aarseth schuldet noch Kohle, so Zeuges eben, Wirtschaftsdelikte quasi. Zwischenzeitlich dann noch die emotionale Schiene: Aarseth hat im fremden Gewässer gefischt, hat Vikernes die holde Maid ausgespannt. Zu guter Letzt dann die politische Ideologie: Aarseth war schliesslich ein bekennender Kommunist (was wohl stimmt, er galt als Anhänger des grimmigen, lebensunfreundlichen Plattenbauten-Kommunismus), allerdings zimmert er sich dieses Motiv erst zusammen, nachdem er sich während dem Knastaufenthalt endgültig im braungefärbten Geäst des neopaganistischen, rechts esoterischen, Ufo-Nazi, Arier-sind-ausserirdische-Züchtungen-und-den-Genozid-an-den-Juden-hat-es-nie-gegeben-Dschungel verriet hatte. Ach ja, ausserdem war Arseth noch schwul, pädophil und geilte sich an Hermaphroditen auf … ja was denn nun? Und vor allem: Wieso hat er sich denn deine Schildmaid gekrallt, wenn er lieber Männer- Popos po … ach lassen wir das, komme eh nicht mehr richtig mit!
Varg lebt in nun mit Frau und Kindern auf einem Bauernhof in der Telemark. Er schient also, liebe Schwiegermütter, vergeben! Aber wenn sich eure Töchter so richtig in’s Zeug werfen, ziehen sie den wankelmütigen Varg schon noch ab!
Etwas ernster: Mindesten mit Filosofem erschuf Burzum einen wahren Meilenstein und ein - ich sag es gar nicht gern - wirklich gutes, einzigartiges Album! Dass ein irregeleiteter Soziopath wie Vikernes ein atmosphärisch so dichtes Album produzieren kann, ein Werk voller dunkler Ästhetik und innovativem Klang-Design, dass eine solche Person eine solche LP erschaffen kann, ist einer der Punkte, mit denen sich schwer leben lässt, die aber einfach so sind.

Nummer 1 - GG Allin
Nr. 1, keine Frage, da kann es nur einen geben: GG Allin!
Eines vorweg:

Eloquent formulierte Liebeserklärungen
... wanna fuck you up the ass, lick the shit out of your crack Get it in until you bleed, piss in your mouth so you can't breathe ...
... wanna fuck you up the ass, lick the shit out of your crack Get it in until you bleed, piss in your mouth so you can't breathe ...
Romantische Teenager-Vorstellung des ersten Date
Me and my gang will be cumming in your face We wanna see you drown when we're pissing in your face Fucking suck my cock, bitch, I wanna knock you up If you say no little girl, I'm gonna fuck you up
Me and my gang will be cumming in your face We wanna see you drown when we're pissing in your face Fucking suck my cock, bitch, I wanna knock you up If you say no little girl, I'm gonna fuck you up
Bekämpfung des Welthungers
Kill the children, save the food They're nothin' but a bunch of black jigaboos Save you're money, let 'em die So we can snort dope and get fuckin' high
Kill the children, save the food They're nothin' but a bunch of black jigaboos Save you're money, let 'em die So we can snort dope and get fuckin' high
Förderung der Toleranz und des Weltfriedens
No room for you In my eyes No room for you in my world No, no room for nigger
No room for you In my eyes No room for you in my world No, no room for nigger
Ihr seht, liebe Schwiegermütter, der gute GG macht es uns allen einfach, ihn zu mögen. Was auch erklärt, weshalb er gerngesehener Gast in den amerikanischen Talk-Shows war (Jerry Springer und so Zeugs). Denn mehr noch als ihre moralische Integrität, lieben die Amis die Einschaltquoten. GG Allin ist nämlich wie ein schrecklicher Autounfall: Alle sind sie erschrocken, angewidert und können kaum hinschauen, alle stehen sich aber dumm herum und geilen sich auf.
Anyway, nehmt euch in Acht, liebe Schwiegermütter, den GG ist keiner dieser Show-Bösewichte. GG ist wirklich ein sehr, sehr gefährlicher Mann. Ein Mann, der schon mal Abführmittel einwarf, bevor er die Bühne betrat… es soll ja was laufen, on Stage … im wahrsten Sinn des Wortes!
Und wir w

Nun mögt ihr, lieben Schwiegermütter, erschrecken, ob all dem Schmutz, der Perversion, der Triebhaftigkeit! Verständlich … aber wäre es nicht gerade euere Tochter, die GG auf den Pfad der Tugend zurückführen könnte, die diesem gehetzten, missverstanden Tier jenen Halt geben würden, den er sich in dem steten Kampf, gegen die Welt, gegen die Menschheit, gegen sich, gegen seine Dämonen und gegen mässiges Songwriting und mangelndes Talent so sehr gewünscht hätte? Nun, die Frage stellt sich ja nicht ernsthaft, ist der Sack doch schon mehr als 15 Jahre tot. Im Sarg gab er übrigens, auf eigenen Wunsch und im Bestreben seines Bruders, ebenfalls ein gutes Bild ab.

2 Kommentare:
Niklas Kvarforth hätte sich auch ein Plätzchen verdient!
Ganz klar, Kvarforth gehört in die Spitzengruppe ...
Aber mit dem Count, Gaahl und Attila sind bereits drei Black Metaler vertreten.
Und sind wir ehrlich, man könnt die gesamte BM-Szene mehr od. geschlossen hier posten.
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